Luxus Taschenuhren
Taschenuhren- Historischer Luxus
Auch wenn die Luxus Armbanduhren die Luxus Taschenuhren aus dem Modemarkt weitgehend verdrängt haben, machen Retro-Trends und Uhrensammler die Taschenuhren noch immer zu begehrten Zeitmessern.
Wer historisch interessiert ist oder die edle Erhabenheit schätzt, die eine solche Uhr ausstrahlt, wer sich für die Kunstfertigkeit der Uhrmacher, für die handgefertigten Verzierungen und Emaillemalereien begeistern kann, der wird eine Taschenuhr als wunderbaren Luxus empfinden.
Wer eine Uhr nicht ums Handgelenk gebunden, sondern an einer Kette in der Tasche trägt, der zeigt: Ich habe Zeit. Zeit genug, um auf den schnellen Blick auf das Zifferblatt nicht zu benötigen, Zeit genug, die Uhr aus der Jacken- oder Hosentasche zu ziehen und aufzuklappen.
Die Entwicklung der Luxus Taschenuhren ist ein Meilenstein in der Geschichte der Zeitmessung. Im 15. Jahrhundert wird mit der Erfindung des Federantriebs die Fertigung der ersten eisernen Uhren möglich, die immer am Mann oder der Frau getragen werden können. Zunächst als Dosenuhren, die man vermutlich in einem Beutel transportierte, dann als Taschenuhren. Das Luxusgut Zeit wird damit auch unterwegs stets genau mess- und kontrollierbar.
Die Taschenuhren sind über die nächsten Jahrhunderte überall dabei und werden stetig weiterentwickelt. Im 16. Jahrhundert erscheinen die ersten Zeitmesser mit Wecker, ab dem 17. Jahrhundert verleihen Verzierungen aus Emaille den luxuriösen Uhren ein besonders künstlerisches Design. Als nach und nach Repetierfunktion, Minutenzeiger und Goldgehäuse hinzukommen, werden Taschenuhren zu funktionalen Schmuckstücken, die repräsentativ an Ketten, Gürteln oder Kleidung getragen werden.
Im 19. Jahrhundert sind Zusätze wie etwa Luxus Chronographen, Spielwerke oder Datumsanzeigen beliebt. In dieser Zeit wird auch der Aufzug über die Krone statt mit einem speziellen Schlüssel möglich und es erscheinen die ersten wasserdichten Luxus Taschenuhren.
Taschenuhren- Luxuriöse Statussymbole
Im Lauf der Zeit entwickeln sich Luxus Taschenuhren in vielen verschiedenen Varianten. Die frühen Dosenuhren, die man entweder als Tischuhr oder als tragbare Uhr verwenden konnte, Halsuhren, die an einer Kette getragen wurden, Kreuzuhren, Savonetten mit Deckel, offene Lépinen, Fliegertaschenuhren mit umgedrehten Zifferblatt oder die besonders flach gefertigten Frackuhren- die Vielfalt an Formen ist groß.
Es gibt nur wenige erhaltene Exemplare aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert. Da eine industrielle Fertigung bis dahin nicht möglich war, blieb der Besitz von tragbaren Uhren als Luxusgegenstand dem reichen Adel vorbehalten. Die Taschenuhren können sich auch weiter als ein Statussymbol behaupten, als dank der Industrialisierung die Preise sinken. Eine silberne Uhr etwa können sich nun reiche Bauern und wohlhabende Bürger leisten, die luxuriösen Zeitmesser aus Gold sind jedoch weiterhin nur für die Reichen und Adeligen bestimmt.
Auch nach ihrer allmählichen Ablösung durch die Armbanduhren im 20.Jahrhundert sind die Taschenuhren nie ganz verschwunden. Gerade in unserer digitalisierten Welt, in der Menschen sich immer getrieben fühlen und Zeitoptimierung eine solche Rolle spielt, in der uns von Maschinen so viel Arbeit abgenommen wird und wir dennoch immer der Vorstellung erliegen, früher hätte man mehr Zeit zur Verfügung gehabt, sind Taschenuhren Statussymbole der besonderen Art. Sie erinnern uns nicht nur an besagte frühere Zeiten, sie signalisieren auch eine Überlegenheit über das Dasein des Gehetzten, eine Entschleunigung. Und das ist purer Luxus.